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Leseproben - Vorwort

Erich Kästner in der "Kinderzeitung von Klaus und Kläre"

von Heike Nieder

Verlag LiteraturWissenschaft.de (TransMIT)
Marburg an der Lahn 2007
107 Seiten


Preis: 6,00

Die Arbeit untersucht bislang wenig beachtete kinderliterarische Texte von Erich Kästner. Sie stehen in der "Kinderzeitung von Klaus und Kläre", die eine Beilage der Familienzeitung "Beyers für Alle" war.

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Die Arbeit untersucht bislang wenig beachtete kinderliterarische Texte von Erich Kästner, bei denen noch nicht einmal ganz sicher ist, ob Kästner sie wirklich alle geschrieben hat. Sie stehen in der "Kinderzeitung von Klaus und Kläre", die eine Beilage der Familienzeitung "Beyers für Alle" war. Heike Nieder hat mit einigem Aufwand und Erfolg sowohl nach den Texten, die nicht leicht zugänglich sind, als auch nach ihrer Autorschaft recherchiert und dabei manche Behauptungen der Forschung korrigiert. Im Zentrum der Arbeit steht die Analyse der Figuren (und fiktiven Briefschreiber) Klaus und Kläre. Da es sich hierbei um eine weibliche und eine männliche handelt, ist die Figurenanalyse nicht zuletzt an der Fragestellung orientiert, welche Vorstellungen von Geschlechterdifferenzen mit der literarisch-publizistischen Inszenierung dieser Figuren vermittelt oder auch unterlaufen werden. Die Arbeit vermittelt weiterhin Informationen über die historischen Kontexte, vor deren Hintergrund Klaus und Kläre ihr Profil gewinnen: reformpädagogische Schriften in dieser Zeit, Äußerungen von Pädagogen an höheren Mädchenschulen und andere Zeugnisse über die Rolle der Frau in der Weimarer Republik.

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Leseproben - Vorwort

„Kein Buch ohne Vorwort“

Wer in Schubladen denkt, hat mit Erich Kästner ein Problem. Denn dieser Autor lässt sich nicht einordnen. Zumindest nicht in eine Schublade. Erich Kästner war auf so vielen Gebieten und in so vielen Gattungen zu Hause – da bräuchte man eher einen ganzen Schubladenschrank. Dasselbe gilt dementsprechend für die Forschungsliteratur zu Erich Kästner. Eine kaum zu überschauende Anzahl gut recherchierter Sekundärliteratur beschäftigt sich mit Kästner als Kinderbuchautor, als Romancier, als Lyriker, als Dramatiker und als Publizist.
Die vorliegende Arbeit reiht sich ein in dieses bunte Arsenal wissenschaftlicher Arbeiten – dennoch stellt sie einen Ausnahmefall dar, denn sie öffnet eine neue Schublade. Als erste Ar-beit in größerem Umfang wird sie sich den frühesten publizistischen Texten Erich Kästners für Kinder widmen: Seinen von 1926 bis 1932 veröffentlichten Artikeln in der Kinderbeilage der im Leipziger Schnittmusterverlag Otto Beyer erschienenen Familienzeitschrift „Beyers für Alle“, die seit 1928 den Namen „Kinderzeitung von Klaus und Kläre“ trägt.
Klaus und Kläre heißen denn auch die beiden Figuren, die angeblich an der Herausgabe der Kinderbeilage mitbeteiligt sind, und mit deren Namen fast 200 Artikel unterzeichnet sind. In der Forschung gilt es als relativ gesichert, dass die „Klaus und Kläre“-Texte in Wahrheit aus der Feder Erich Kästners stammen. Erich Kästners oft wiederholtes Anliegen war es, die Jugend mit Hilfe von Vorbildern erziehen zu wollen. Eine Analyse der Figuren Klaus und Kläre kann demnach Aufschluss über die (geschlechtsspezifischen) Werte und Verhaltensnormen geben, die Kästner mit seinen frühen publizistischen Arbeiten zu vermitteln versucht. Doch die Analyse verschafft nicht nur Klarheit darüber, was vermittelt wird, sondern auch wie. Welche Techniken der Figurencharakterisierung wendet Kästner in seinen frühesten publizitischen Arbeiten an? Insbesondere der Vergleich mit einem zeitgleich erschienen Roman für Kinder – „Emil und die Detektive“ – zeigt den Sonderweg, den Kästner mit seinen publizistischen Texten einschlägt.